Der FC Wil 1900 hat den Leader der Super League am Rande einer Niederlage. Über 120 Minuten zeigen die Äbtestädter eine leidenschaftliche, mutige und taktisch reife Leistung – am Ende fehlt im Penaltyschiessen das Glück. Das Cup-Abenteuer endet in der 2. Runde, aber der Auftritt bleibt haften.

Von der ersten Minute an tritt Wil ohne Respekt auf. Der Challenge-League-Vertreter spielt aktiv mit, presst hoch und zwingt St.Gallen zu Fehlern im Aufbau. In der 17. Minute hat Luuk Breedijk nach einem Ballgewinn die grosse Chance auf das 1:0, scheitert aber an FCSG-Keeper Watkowiak. Auch danach bleibt Wil griffig. Diarra, Staubli und Hajij sorgen immer wieder für Tempo über die Flügel, Muslija hält hinten souverän. Der Favorit aus St.Gallen kommt kaum zu nennenswerten Abschlüssen – 0:0 zur Pause.

Zweite Halbzeit: Intensität, Chancen, kein Tor
Nach Wiederanpfiff erhöht St.Gallen den Druck. Witzig trifft nach rund einer Stunde den Pfosten – die beste Möglichkeit für die Gäste. Wil lässt sich davon nicht beeindrucken. Borges, Diarra und Saho halten die Partie mit starken Vorstössen offen, Staubli zwingt Watkowiak zu einer Flugeinlage. Ein Treffer liegt auf beiden Seiten in der Luft – er fällt nicht. Nach 90 Minuten steht es weiter 0:0.

Die Verlängerung bringt alles: Schock, Antwort, Matchball
Kurz nach Beginn der Verlängerung dann der erste Rückschlag: In der 91. Minute bringt Vladi die Gäste mit einem Kopfball aus kurzer Distanz in Führung. Doch Wil reagiert eindrücklich. In der 102. Minute fällt der hochverdiente Ausgleich: Eine Ecke von Bytyqi wird von einem St.Galler unglücklich verlängert, am Elfmeterpunkt steht Selmonaj goldrichtig und köpfelt das 1:1 – Ekstase im Bergholz. Wenig später vergibt Luan Abazi die ganz grosse Möglichkeit zum 2:1: Nach starker Vorarbeit von Borges schiesst er aus zwei Metern am Tor vorbei (112.). Es bleibt beim 1:1 – das Penaltyschiessen muss entscheiden.

Penaltyschiessen: Das Glück fehlt
Während St.Gallen alle drei ersten Penaltys verwandelt, trifft für Wil einzig Abazi. Jacovic scheitert an Watkowiak, Diarra trifft nur die Lattenunterkante, Bytyqi setzt den letzten Versuch daneben. Endstand: 1:3 nach Penaltys – das Aus für Wil im Schweizer Cup. Die Enttäuschung nach Spielende ist gross – und trotzdem darf dieser Auftritt als Statement verstanden werden. Der FC Wil 1900 zeigt über 120 Minuten, dass Leidenschaft, Taktik und Teamgeist auch einen Gegner aus der Super League vor Probleme stellen können.

St.Gallen brauchte viel Glück – und einen starken Goalie – um den Einzug in die nächste Runde zu sichern. Wil hingegen zeigte sich geschlossen, diszipliniert und in entscheidenden Momenten mutig.

Ausblick
Mit dieser Leistung geht der FC Wil 1900 gestärkt in die kommenden Meisterschaftsspiele. Die Mannschaft hat Charakter bewiesen, das Publikum begeistert und dem Favoriten alles abverlangt. Der Cup ist vorbei – aber das tolle Gefühl bleibt.

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