Was für ein verrücktes Spiel! Der FC Wil 1900 sichert sich dank eines Last-Minute-Treffers des 17-jährigen Marvin Akahomen in der 96. Minute ein verdientes Unentschieden gegen den Tabellenführer FC Aarau. Die Aargauer, die mit neun Siegen in Serie angereist waren, sahen lange wie der sichere Sieger aus. Doch im zweiten Durchgang schalteten sie zu früh in den Verwaltungsmodus – und wurden von einer leidenschaftlich kämpfenden Wiler Mannschaft bestraft.
Die Partie begann für Wil mit einem Albtraumstart. Keine Minute war gespielt, da lag der Ball bereits im eigenen Netz. Nach einem hohen Ball setzte sich Koide mit einer Mischung aus Cleverness und Glück gegen die Wiler Abwehr durch und schob nach nur 51 Sekunden zur Aarauer Führung ein. Ein Schock für die Gastgeber, die einige Minuten brauchten, um ins Spiel zu finden. Die Äbtestädter taten sich schwer, kontrollierten zwar den Ballbesitz, fanden aber kaum Lücken gegen die kompakte Aarauer Defensive. Immerhin: Erste Vorstösse über Maier und Staubli sorgten für etwas Gefahr, allerdings fehlte die letzte Konsequenz. Aarau spielte derweil abgeklärt und geduldig. Die Mannschaft von Brunello Iacopetta wartete auf Umschaltmomente – und nutzte einen solchen in der 44. Minute gnadenlos aus. Gjorgjev steckte perfekt auf Koide durch, der sich gegen Schmid und Geiger durchsetzte und zum 0:2 traf. Mit einem ernüchternden 0:2 aus Sicht der Wiler ging es in die Kabine. Die Wiler hatten zwar in der Offensive immer wieder gute Ideen, doch fehlte die Präzision im letzten Drittel.
Zweite Halbzeit: Wil wirft alles rein – und wird belohnt
Trainer Marco Hämmerli reagierte in der Pause: Jacovic und Akahomen kamen für Neziri und Crnovrsanin. Beide Wechsel waren rückblickend goldrichtig. Zunächst aber das gewohnte Bild: Wil machte das Spiel, Aarau stand tief und lauerte auf Konter. Doch die Wiler wurden mutiger. In der 74. Minute wurde ihr Einsatz endlich belohnt: Maier fasste sich ein Herz und zog aus 20 Metern einfach mal ab – flach rechts unten schlug der Ball ein!
Plötzlich war die Partie wieder völlig offen. Aarau, das bis dahin das Spiel im Griff hatte, verlor die Kontrolle und versuchte nun, das Ergebnis über die Zeit zu bringen – und wurde dafür bestraft. Nach einem Einwurf von Schmid landete der Ball in der 96sten Minute im Strafraum, die Aarauer Verteidigung bekam ihn nicht weg – und der 17-jährige Akahomen stocherte den Ball aus drei Metern über die Linie! 2:2!
Jubelstürme im Bergholz, die Wiler Spieler feierten den Punktgewinn wie einen Sieg.
· Wil bleibt auch im sechsten Spiel in Folge gegen Aarau ungeschlagen.
· Aarau bleibt zwar Tabellenführer, verliert aber zwei wichtige Punkte.
· Moralischer Sieg für Wil, die nie aufgaben und am Ende jubeln durften.
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