Lange mussten die Wil-Fans warten. Zu lange. Doch am Sonntagnachmittag war es endlich so weit: Der FC Wil 1900 feiert beim 2:1-Heimsieg gegen Neuchâtel Xamax den ersten Meisterschaftssieg seit fast drei Monaten – und sorgt gleichzeitig für das erste Spiel mit zwei eigenen Treffern in der laufenden Challenge-League-Saison. Ein Tag, der Mut macht. Ein Spiel, das Hoffnung gibt.

Die Anfangsphase war aus Wiler Sicht verheissungsvoll: Man lief früh an, stellte den Gegner zu und suchte aktiv den Weg nach vorne. Doch mit zunehmender Spieldauer übernahm Xamax die Kontrolle – technisch stark, mit schnellem Umschaltspiel. Wil agierte in dieser Phase zu passiv, war defensiv aber gut organisiert. In der 40. Minute hatten die Gäste die grösste Chance: Stürmer Demhasaj tauchte alleine vor Muslija auf, setzte den Ball jedoch knapp vorbei. Dass es mit einem torlosen Remis in die Pause ging, war auch ein Verdienst des Torhüters, der einmal mehr in starker Verfassung war.

Zweite Halbzeit: Mutige Wechsel, frischer Wind
Trainer Marco Hämmerli nutzte die Halbzeitpause für zwei wichtige Wechsel: Bytyqi kam für Breedijk, Schreiber ersetzte Correia. Und das veränderte das Spiel. Mit mehr Tempo, vertikalem Spiel und mutigerem Offensivdruck wurde Wil zusehends gefährlicher. In der 67. Minute dann die Erlösung: Rapp verlängerte per Kopf – Bytyqi schaltete schnell, zog ab und traf zur verdienten Führung. Nach exakt 245 Minuten ohne Tor in der Liga endlich wieder ein Wiler Treffer. Die Erleichterung war spürbar, bei den Spielern, beim Staff, auf der Tribüne.

Und Wil machte weiter. Nach einer schönen Kombination blieb Tim Staubli im Strafraum eiskalt und traf zum 2:0 (80.). Die Emotionen kochten über – das war der Moment, auf den man so lange hingearbeitet hatte.

Spannung bis zum Schluss
Natürlich wurde es nochmal spannend: In der 89. Minute verkürzte Demhasaj auf 2:1. Doch die Mannschaft zeigte Moral, überstand auch die hektische Schlussphase – mit klarem Kopf, cleverem Zeitspiel und mannschaftlicher Geschlossenheit. Schlusspfiff. Drei Punkte. Befreiung. Das war ein unglaublich wichtiger Sieg – für die Tabelle, aber vor allem für den Kopf.

Ausblick: Rapperswil-Jona wartet
Bereits am Freitag (7. November, 19:30 Uhr) trifft der FC Wil auswärts auf den Aufsteiger FC Rapperswil-Jona. Dort gilt es, die starke zweite Halbzeit gegen Xamax zu bestätigen und den Trend zu bestätigen. Die Tabelle ist eng – mit einem Sieg könnte man schnell wieder näher ans Mittelfeld rücken.

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