Trotz massiver Ausfälle in der Abwehr erkämpfte sich der FC Wil 1900 ein torloses 0:0 gegen den Tabellenführer FC Thun. Mit einer taktisch cleveren Dreierkette hielt Wil den gefährlichsten Angriff der Liga in Schach, zeigte selbst aber auch offensiv wenig Durchschlagskraft.
Die Partie begann mit einer Hiobsbotschaft: Mit Ramon Guzzo, Mergim Brahimi, Ruben Dantas Fernandes und Umar Saho fielen gleich alle vier nominellen Aussenverteidiger des FC Wil krankheits- oder verletzungsbedingt aus. Eine schwierige Ausgangslage, die das Trainerteam zu einer mutigen Entscheidung zwang.
Anstelle der gewohnten Viererkette stellte der FC Wil auf eine Dreierkette um, mit Altmann, Jacovic und Geiger im Zentrum. Ein taktischer Kniff, der sich voll und ganz auszahlte. Der FC Thun, der über die gesamte Saison hinweg den stärksten Angriff der Liga stellte, kam kaum zu nennenswerten Torchancen. Mal für mal bissen sich die Thuner Angreifer an der solidarisch und konzentriert verteidigenden Wiler Hintermannschaft die Zähne aus. Besonders erwähnenswert ist einmal mehr die Leistung unserer Nummer 5 Stéphane Cueni, der praktisch jeden Zweikampf gewann und das neunte Spiel in Folge durchspielte – Mannschaftsrekord. Mit Elhan Emini feierte zudem ein U20 Spieler seine Premiere in der ersten Mannschaft und der 18-jährige Jason Parente gab sein Startelf Debut.
Zugegeben: Offensiv hatte der FC Wil1900 auch Mühe, klare Chancen herauszuspielen. Die grösste Gelegenheit hatte Ndau kurz vor Schluss, als sein Schlenzer das Tor nur knapp verfehlte.
Trotz des torlosen Remis gibt es viel Positives mitzunehmen. In den harten englischen Wochen, die am kommenden Freitag mit dem Auswärtsspiel gegen den FC Schaffhausen enden, hat der FC Wil 1900 Stabilität bewiesen. Gegen den Super-League-Teilnehmer Winterthur im Cup, den Tabellenführer Thun und den Absteiger aus der Super League, Stade Lausanne Ouchy, kassierte man in der regulären Spielzeit nur zwei Gegentore. Die Defensive steht – das ist eine wichtige Erkenntnis für die kommenden Wochen.
Allerdings hapert es noch in der Offensive: In denselben drei Spielen erzielten die Wiler nur zwei Tore. Um die Siege wieder auf ihre Seite zu ziehen, wird es wichtig sein, dass sich die Verletztenliste nach und nach lichtet. Neziri, Schmid, Saho und Borges befinden sich glücklicherweise auf dem Weg der Besserung. Bei Ramon Guzzo hingegen wird es leider länger dauern.
Fazit: Ein weiterer Punkt gegen einen starken Gegner, und erneut eine Defensivleistung, auf die man aufbauen kann. Jetzt heisst es, die Batterien aufzuladen und in am Freitagabend Schaffhausen erneut zu punkten – vielleicht ja auch mal wieder mit einem Torerfolg!
Telegramm:
FC Wil 1900 – FC Thun 0:0 (0:0)
Lidl Arena, Wil: 1391 Zuschauer – SR: Drmic.
Tore: Fehlanzeige.