Gut gespielt und dennoch kein Dreier – das war in der Vergangenheit zu oft das Fazit nach einem Spiel des FC Wil 1900. Dieses Wochenende zum Glück nicht. Mit einer souveränen Leistung in Durchgang zwei gegen den AC Bellinzona kam man zu den Punkten 34 bis 36. Und weil der FC Aarau als Tabellendritter patzte, liegt man nur noch einen Punkt hinter diesem. Acht Runden vor Schluss hat man sich nun in eine gute Ausgangslage gebracht, eine Saison mit Höhen und Tiefen würdig abzuschliessen.
Mit Montolio, Martic und Touati waren gleich drei Wiler Stammkräfte der letzten Spiele angeschlagen und nicht im Aufgebot. Die Nachrückenden machten ihre Aufgabe sehr gut und hinterliessen allesamt einen starken Eindruck. Die Spielfreude und Leidenschaft zeigte sich erstmalig bereits in der vierten Minute. Der wiedererstarkte Nico Maier bediente Ruben Dantas mustergültig – im vollen Lauf vollendete er zum 1:0. Es war sein erstes Tor in der Profikarriere. Auch in der Folge waren die Wiler die bessere Mannschaft und zeigten sich vor allem in Umschaltmomenten zielstrebiger und direkter als in den vergangenen Wochen. Was jedoch weiterhin fehlte, waren die weiteren Tore. Navarro scheiterte in der 10. Minute an einer herausragenden Parade von Torwart Iacobucci. Und einmal mehr kam es so, wie zu oft in der Vergangenheit. Statt mit einer Zwei- oder Dreitoreführung stand es zur Pause 1:1. Rodrigues reagierte nach einem Eckball und einem Gewusel im Strafraum am schnellsten und netzte zum schmeichelhaften 1:1 ein.
In der zweiten Halbzeit dominierten die Wiler das Geschehen über weite Phasen. Man konnte sich kaum vorstellen, dass diese Tessiner vor Wochenfrist den FC Aarau gleich mit 5:2 bezwungen hatten. Zu wenig gefährlich und vor allem zu ungestüm agierten die Tessiner. So auch in der 50. Minute, als Torwart Iacobuccis Faust statt den Ball den Kopf von Innenverteidiger Altmann traf. Muci verwandelte per Elfmeter souverän zum 2:1. Zwanzig Minuten später war es wiederum Muci, der nach einem missglückten Abschlussversuch des nur eine Minute zuvor eingewechselten Brahimi problemlos zum 3:1 einnetzte. Und damit nicht genug der Torglorie der Wiler – in der 90. Minute zeigte Schiedsrichter Huwiler erneut auf den Elfmeterpunkt. Ex-Wiler Sauter rammte den heranbrausenden Appiah um. Wiederum Penalty – Ndau versenkte souverän zum 4:1. Am Rande sei erwähnt, dass es erst der zweite und dritte Elfmeter waren, die die Wiler in dieser Saison treten durften.
Mit diesem Sieg ist der Kampf um Platz drei nun eröffnet. Vier Mannschaften liegen innerhalb eines Punkts Unterschied. Mit einem Sieg am kommenden Sonntag gegen Stade Nyonnais könnte sich der FC Wil 1900 in eine hervorragende Ausgangslage bringen, um das Saisonziel – einen Platz unter den ersten vier – noch zu erreichen.
HOPP WIL!
FC Wil 1900 – AC Bellinzona 4:1 (1:1)
Lidl Arena, Wil: 1214 Zuschauer – SR: Huwiler.
Tore: 4. Fernandes 1:0, 38. Rodrigues 1:1, 51. Muci (Foulelfmeter) 2:1, 72. Muci 3:1, 90. Ndau (Foulelfmeter) 4:1.
FC Wil 1900: Laidani; Dickenmann, Altmann, Geiger, Fernandes (71. Brahimi); Staubli (83. Haile-Selassie), Cueni, Ndau; Maier (83. Jacovic), Muci (91. Borges), Navarro (71. Appiah).
AC Bellinzona: Iacobucci; Lamy (79. Vishi), Rodrigues, Sauter, Mihajlovic; Tosetti (61. Maressi), Mahmoud (61. Centinaro), Seiler (79. Neelakandan), Chacon; Samba, Alounga (61. Pollero).
Verwarnungen: 49. Iacobucci, 53. Rodrigues, 75. Chacon.
Bemerkungen: Wil ohne Montolio, Martic, Touati (alle verletzt) und Simovic (nicht im Aufgebot). Bellinzona ohne Benguche (verletzt), Zimmermann, Pugliese, Dieye, Dujaka und Trochen (alle nicht im Aufgebot).
Letzte Beiträge

Letztes Kapitel einer wechselhaften Saison
