Trotz widriger äusserer Bedingungen, geprägt von kalten und nassen Wetterverhältnissen sowie einem nahezu unbespielbaren Terrain, waren beide Mannschaften bemüht um einen geordneten Spielaufbau. Der FC Wil 1900 konnte während des gesamten Spiels mehr Ballbesitz verbuchen, dennoch kam man nur zu wenig gefährlichen Aktionen in der ersten Halbzeit. Die wirklich zwingenden Chancen waren auf Seiten der Fürstentümer zu verzeichnen – entschärft einmal durch die Latte, andere Male durch beeindruckende Reflexstärke des Wiler Torwarts Ammeter. Mit einem 0:0 ging es in die Pause.
Nach der Halbzeitpause starteten die Wiler stark – zum wiederholten Male diese Saison. Warum nicht gleich zu Beginn so, fragt sich der eine oder andere Wil-Fan. Sofian Bahloul nutzte einen perfekt getimten Pass von Brahimi, um allein vor dem Tor aufzutauchen und den Torhüter in Top-Stürmer Manier zu überwinden. 8 Tore hat der Franzose bereits verbucht – nach wie vor führt Sofian die Torschützenliste der Challenge League an. Die Liechtensteiner konterten rasch und erzielten den Ausgleich zum 1:1. Das Spiel konnte nun in beide Richtungen kippen. Doch es war Lars Traber, ein ehemaliger Wiler, der die Vaduzer nach einem Eckball in Führung brachte. Eigentlich müsste man angesichts der Grösse der Wiler Lufthoheit bei Standards haben, aber zwei Mal liess man sich nach einem Flanken- resp. Eckball zu einfach düpieren. Glücklicherweise war das noch nicht der entscheidende Treffer. Ein spektakuläres Eigentor ausserhalb des Strafraums, das auf Profiebene nur selten zu sehen ist, glich in der Schlussphase den Spielstand auf 2:2 aus. Berisha war der Unglücksrabe.
Das Ergebnis war für die Wiler Ok. Die Mannschaft zeigt sich defensiv stabil und erarbeitet sich offensiv durch zunehmende Spieldauer die eine oder andere Chance. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist getan. Am kommenden Freitagabend gegen den FC Schaffhausen sind nun jedoch drei Punkte gefordert, nicht mehr und nicht weniger. Auch wenn die Schaffhauser nach einem miserablen Saisonstart seit dem 3. September 2023 (!) erst einmal verloren haben (bei sieben Unentschieden und einem Sieg).
HOPP WIL!
Telegramm:
FC Vaduz – FC Wil 1900 2:2 (0:0)
Rheinpark – 931 Zuschauer – Sr. Drmijc
Tore: 48. Bahloul 0:1. 58.Hadzi1:1. 81. Traber 2:1. 87. Berisha (Eigentor) 2:2.
FC Vaduz: Büchel; Kräuchi, Traber, Berisha, Stöber; Gajic (36. Wieser), Gasser; Djokic (45. Hadzi), Golliard, Fehr (78. Fosso); Cavegn.
FC Wil 1900: Ammeter; Dickenmann, Altmann, Martic, Brahimi (69. Fernandes); Staubli (89. Maier),Muntwiler(59. Cueni),Ndau; Bahloul, Muci (89. Gele), Appiah (70. Bahtiyari).
Bemerkungen: Vaduz ohne Ermini (gesperrt), Destani, Foser, Hasler, Ibrisimovic und Isik (alle verletzt). Wil ohne Geier, Montolio (beide verletzt), Strübi, Link, Baralija, De Souza,Mehmeti und Borges (alle nicht im Aufgebot).
Verwarnungen: 20. Brahimi, 30.Ndau, 30. Cavegn, 45. Golliard, 52.Martic. – 44. Lattenschuss Golliard.