38 Minuten waren in Yverdon gespielt, als Sofian Bahloul den Ball in der gegnerischen Hälfte eroberte, zu Reichmuth weiterspielte und im Stile eines Sprinters zu einem 70 Meter Rush in den gegnerischen Strafraum ansetzte. Wenige Sekunden später bekam der Franzose den Ball punktgenau zurück in die Füsse gespielt: Sein Tor zum 0:3 war die Vorentscheidung in der Partie. Der Kraftakt des Franzosen war bezeichnend für die erste Halbzeit. Wil war wie schon gegen Schaffhausen die um Meilen kämpferischere Mannschaft, entsprechend verdient der Lohn.
Aber der Reihe nach: Coach Iacopetta scheint seine Stammelf bereits nach wenigen Spieltagen gefunden zu haben. Die identische Truppe wie vor Wochenfrist gegen Schaffhausen wurde auf den Platz geschickt. (PS: Beim nächsten Heimspiel gegen den FC Thun wird dies sicher nicht mehr möglich sein. Ndau wird gelb-gesperrt fehlen, genau wie Michi Heule, der in der Partie gegen Yverdon gelb-rot sah.)
Die Wiler starteten hervorragend und die mitgereisten Fans sahen etwas vom Besten, was eine Wiler Mannschaft in den vergangenen Jahren gezeigt hatte. Der bisherige Spitzenreiter aus dem Waadtland hatte in keiner Phase der ersten 45 Minuten etwas entgegenzusetzen und das 0:3 durch die Treffer von Montolio, Silvio und Bahloul war die logische Konsequenz. Es hätte gut und gerne auch 0:5 stehen können. Gerade die erste gelbe Karte gegen Heule war wohl keine Schwalbe. Schiedsrichter Gianforte sah dies anders. Muss man akzeptieren. Als ebendieser Heule kurz vor der Pause gelb-rot sah, hätte dies ein Gamechanger sein können. War es in Punkto Resultat aber nicht: Zwar hatte die Mannschaft von Marco Schällibaum in Durchgang zwei bedeutend mehr vom Spiel und auch mehr Abschlüsse. Wirkliche Gefahr erzeugten aber nur die wenigsten. Zu stark standen Abwehr und Mittelfeld. Und wenn’s läuft, dann hilft auch mal die Latte. Und natürlich Schlussmann Marvin Keller.
Es war eine Willensleistung der Wiler, und wie! Mit vereinten Kräften und in numerischer Unterzahl brachten die Äbtestädter das Ding über die Zeit. Dritter Sieg in Folge, und auch sonst glänzt man mit Top-Werten der Liga. Und das Schöne daran: Wir werden nun mindestens zwei Wochen lang Leader sein. Denn der Meisterschaftsbetrieb ruht so lange, da am kommenden Wochenende der Cup gegen den FC Littau ansteht.
Platz1! Wunderschön und der verdiente Lohn für eine harte Arbeit in den vergangenen Monaten und Jahren – im Team und Umfeld des FC Wil 1900.
Telegramm:
Yverdon Sport FC – FC Wil 1900 1:3 (0:3)
Stade Municipal, Yverdon: 1100 Zuschauer – Sr: Gianforte.
Tore: 9. Montolio 0:1, 15. Silvio 0:2, 38. Bahloul 0:3, 54. Koné 1:3.
Yverdon Sport FC: Martin; Sauthier, Malula, Hajrovic (66. Beleck), Le Pogam; Kabacalman, Silva; Beyer (46. Ma. Rodrigues), Fargues (25. Berdayes), Hautier (46. Vishi); Kone.
FC Wil 1900: Keller; Dickenmann, Montolio, Beka, Heule; Ndau (93. Saho), Muntwiler, Reichmuth (59. Maier); Bahloul (46. Wallner), Silvio (59. Cueni), Lukembila (76. Muci).
Bemerkungen: Yverdon ohne Ninte, Mi. Rodrigues, Samardzic (alle verletzt), Jaquenoud, Kalezic, Kame Ekue, Mazzeo, Rodriguez, Truchot und Zock (alle nicht im Aufgebot). Wil ohne Bega, Brahimi, Abazi, Zumberi, Zali (alle verletzt) und Strübi (nicht im Aufgebot).
Verwarnungen: 31. Heule, 64. Ndau, 71. Le Pogam, 78. Berdayes. – Platzverweise: 44. Heule (Gelb-Rot), 92. Berdayes (Gelb-Rot).
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