Was für ein bewegender Abschied am Freitagabend von unserer Vereinslegende Philipp Muntwiler! Das Drehbuch hätte nicht besser geschrieben werden können. Genau in dem Moment, als man sich mit dem 2:2 auf beiden Seiten abgefunden hatte, setzte Neo-Captain Ndau seinen Flachschuss präzise in die untere rechte Ecke, und die Freude kannte keine Grenzen mehr. Der erste Sieg seit über drei Monaten wurde Realität, und die Wiler schlossen eine insgesamt schwierige Vorrunde versöhnlich ab. Mit dem Abschied von Munti verliess ein ganz grosser die Sportbühne.
Die Leistung der Wiler über die gesamten 90 Minuten war die beste seit Langem. Sie traten aggressiv auf, zeigten ein gesundes Selbstvertrauen und hatten durchaus einige Torchancen. In der ersten Halbzeit kam Tim Staubli dem Führungstreffer am nächsten, als sein Ball jedoch nur den Pfosten traf. Auch nach der Pause sorgte das Team von Trainer Iacopetta ordentlich für Wirbel. Der erste Applaus erklang im Stadion, als Munti in der 58. Minute seine obligatorische gelbe Karte erhielt – die 181. in seiner Profikarriere. Nur wenige Minuten später fiel der längst überfällige Führungstreffer der Wiler. Muci reagierte im Getümmel am schnellsten und erzielte per Dropkick das 1:0. Die Iacopetta-Elf suchte weiter vehement nach einem weiteren Treffer.
Sechs Minuten später erkämpfte sich Dickenmann einen Ball kurz vor dem Seitenaus und spielte ihn zu Maier, und dieser zu Staubli. Das Schlitzohr verwandelte im Stil eines Spezialtechnikers zum 2:0. Wenige Minuten später hatten die Wiler Gelegenheit, gar auf 3:0 zu erhöhen – doch zwei gute Chancen wurden ausgelassen. Wie aus dem Nichts kamen die Waadtländer schliesslich zum Anschlusstreffer, und in der 83. Minute gelang ihnen per Eckball sogar der Ausgleich. Es waren die Torchancen 1 und 2 für den derzeit Drittplatzierten in der Challenge League – eine beeindruckende Demonstration von Kaltblütigkeit. Nach der emotionalen Auswechslung von Munti in der 84. Minute spürte man, dass die Mannschaft entschlossen war, den Abend für die Wiler Nummer 27 zu krönen. Schliesslich war es Neo-Captain Ndau, der aus 20 Metern das viel umjubelte 3:2 erzielte.
Die Freude war riesig, und es leitete den Beginn einer langen Nacht im Wiler Südquartier ein. Bye Bye Munti – wir sehen uns ab dem 4. Januar 2024 zurück im Stadion, dann im Trainerstaff!
HOPP WIL!
Telegramm:
FC Wil 1900 – FC Stade Nyonnais 3:2 (0:0)
Lidl Arena, Wil: 1361 Zuschauer – SR: Sanli.
Tore: 61. Muci 1:0, 67. Staubli 2:0, 76. Koré 2:1, 83. Sylestre-Brac 2:2, 91. Ndau 3:2.
FC Wil 1900: Ammeter; Dickenmann, Martic, Altmann, Brahimi; Staubli, Muntwiler (84. Cueni), Ndau; Maier (79. Umar Saho), Muci, Appiah (79. Borges).
FC Stade Nyonnais: Omeragic; Sow, Sylvestre-Brac, Petit (71. Strohbach); Gazzetta (71. Baddy Dega), Fouley, Gaillard, Sawadogo; Escorza; Koré, Gomis.
Verwarnungen: 58. Muntwiler, 87. Gaillard.
Bemerkungen: Wil ohne Bahloul (gesperrt), Geiger, Gele, Bahtiyari (alle verletzt), Strübi, Link, Baralija, De Souza und Mehmeti (alle nicht im Aufgebot). Nyon ohne Vumbi, Camara, Pasche, De Pierro, Pedat, Busset, Guedes und Carraco (alle verletzt). – 27. Pfostenschuss Staubli.