Ein 1:1 auswärts gegen Neuenburg Xamax ist kein schlechtes Resultat. Auch wenn man sich vor dem Spiel vielleicht mehr erhofft hätte. Weil die Wiler Leistung an diesem Abend aber nicht sehr gut, sondern nur gut war, muss man mit dem Punkt zufrieden sein. Die Aussicht bleibt rosig: Am kommenden Samstag gegen Lausanne-Ouchy kann man sich aus eigener Kraft den Wintermeistertitel sichern.
Dass Xamax als Tabellenletzter an der falschen Stelle dieser Liga steht, zeigte sich von Beginn weg. Mutig, frech, zweikampfstark und gut organisiert präsentierte sich die Saibene-Elf. Die Wiler ihrerseits hatten Mühe ins Spiel zu finden, konnten sich aber auf eine solide und fehlerlose Defensivleistung verlassen. Mit fortlaufender Spieldauer gelang es der Iacopetta-Elf besser, das eigene Spiel aufzuziehen, wirklich gefährlich wurde es aber nur einmal – nach einem Distanzschuss von Muntwiler. Mit einem torlosen Remis ging es schliesslich in die Kabine.
Erstmals heiss nach dem Pausentee wurde es in der 52. Minute. Zweimal blieb Guivarch Sieger gegen Silvio. Nach einem Ndau-Corner köpft der Brasilianer zuerst auf den Xamax-Goalie. Danach spielte Ndau den Ball nochmals rein. Dieses Mal musste Guivarch den Silvio-Schuss unkonventionell mit dem Fuss klären. Vier Minuten später machte es der Wiler Routinier besser. Im Mittelfeld wurde dem Neuenburger Nuzzolo der Ball abgeluchst. Danach ging es schnell – Ndau auf Reichmuth, weiter zu Silvio, welcher der gesamten Xamax-Hintermannschaft entwischte. Uneigennützig spielte er den Ball ins Zentrum zu Lukembila, der zum 0:1 einnetze. Was für eine Kombination, die tempomässig die Xamax Hintermannschaft überforderte.
Ebendiese Überforderung war in der 67. Minute auf der anderen Seite auszumachen. Die Xamax-Offensive kombinierte schnell und ansehnlich. Del Toro schliesslich konnte ungehindert ins Zentrum flanken, wo Nuzzolo mit einem herrlichen Kopfball-Heber Keller bezwang. Mit den Fingerspitzen war der Wiler Torwart noch am Ball, wenig hätte zu einer mirakulösen Parade gefehlt. Viel mehr passierte in den übrigen 25 Minute nicht – am Ende hatte man das Gefühl, dass Wil etwas besser mit dem Punkt leben konnte als Xamax. Die Neuenburger sind mit 12 Punkten aus 17 Spielen immer noch im Tabellenkeller. Nach der gestrigen Leistung wird dies wohl aber nicht mehr lange der Fall sein. Die Wiler ihrerseits sind in der Liga seit sechs Partien ungeschlagen und werden auch nach dieser Runde von der Tabellenspitze grüssen.
HOPP WIL!
Neuchâtel Xamax – Wil 1:1 (0:0)
Maladière – 3119 Zuschauer – Sr. Gianforte.
Tore: 56. Lukembila 0:1. 67. Nuzzolo 1:1.
Neuchâtel Xamax: Guivarch; Athekame, Havenaar, Berisha, Gonçalves (27. Romano); Alili (57. Del Toro), Veloso, Pasche (57. Aliu), Saiz; Bakayoko (57. Pinga); Nuzzolo.
FC Wil 1900: Keller; Saho (46. Dickenmann), Montolio, Wallner, Heule; Reichmuth, Muntwiler, Ndau (78. Zumberi); Bahloul (63. Maier), Silvio (78. Muci), Lukembila (88. Malinowski).
Bemerkungen: Wil ohne Brahimi (krank). – Verwarnt wurden Pasche, Saho, Dickenmann, Zumberi und Maier.
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