Ein seltenes Duell
10. September 2022

Vor neuneinhalb Jahren spielte der FC Wil 1900 das letzte Mal gegen die AC Bellinzona. Damals, am 22. April 2013, gewannen die Tessiner in der AFG Arena mit 2:3. Claudio Holenstein und Marko Muslin waren für die Wiler Tore besorgt, für Bellinzona traf unter anderem Hakan Yakin. Es war ein denkwürdiger Tag für den Tessiner Verein, trainiert von Martin Andermatt. Denn nur wenige Stunden vor dem Anpfiff wurde der Konkurs über den mit 8,5 Mio. Fr. verschuldeten Verein eröffnet. Der Zwangsabstieg in die 2. Liga regional war die Folge. Damit kommt es am kommenden Sonntag zum erst 17. Duell der beiden Mannschaften in den vergangenen 22 Jahren.

Auf dem Papier liegt die Favoritenrolle bei der Associazione Calcio Bellinzona, ihres Zeichens Schweizer Fussball Meisterin 1948. Der peruanische Besitzer Pablo Betancur scheint gewillt zu sein, sein nötiges Erspartes von früheren Aktivitäten auf der weltweiten Transferbühne für den Aufstieg in die Super League investieren zu wollen. Der Kader ist gut mit teils hochkarätigen Namen bestückt. Dragan Mihajlovic, Matteo Tosetti oder Rodrigo Pollero sind drei davon. Mit dem dritthöchsten Durchschnittsalter, den drittmeisten Legionären und einem der höchsten Budgets der ganzen Challenge League mischt das Team bei wichtigen Kennzahlen ganz vorne mit. Einzig auf dem Trainerstuhl sitzt ein relativ Unbekannter: Fernando Cocimano folgte auf die zwei Fussball-Legenden Marco Schällibaum und David Sesa, die den Verein innert wenigen Wochen verlassen haben. Es wird aber auch ein Aufeinandertreffen mit vier ehemaligen Wil-Akteuren sein. Padula, Izmirlioglu, Miranda und Klein spielten vor einer resp. zwei Saisons noch bei den Äbtestädtern. Und auch ein Familientreffen steht an: Nikolas Muci wird seinen älteren Bruder Alexander Muci treffen.

Die Wiler können am Sonntag wieder auf die Dienste von Montolio und Zumberi zählen. Dickenmann wird gelb-rot gesperrt fehlen. Die Zusammensetzung der Verteidigung ändert damit zum dritten Mal in Folge. Montolio im Zentrum und Heule auf Aussen dürften gesetzt sein. Wallner, Zali, Cueni, Malinowski oder Saho sind Kandidaten für die weiteren Plätze in der Verteidigung. Wir sind gespannt, auf wen Iacopetta – dessen Vertrag diese Woche frühzeitig verlängert wurde – setzen wird. Ein Sieg wäre der gelungene Heimabschluss vom ersten Viertel der Meisterschaft. Die Spieler sind gut drauf und der Konkurrenzkampf auf allen Positionen führt zu attraktiven Trainingseinheiten. Wir sind zuversichtlich und sagen: HOPP WIL!

Letzte Beiträge

Verfolgerduell gegen Xamax

Verfolgerduell gegen Xamax

Am Freitagabend steht das erst dritte Meisterschafts-Heimspiel der Wiler auf dem Programm, gegen Neuenburg Xamax. Es wird ein Wiedersehen geben mit dem langjährigen Wil-Trainer Uli Forte. Zwischen den Jahren 2006 und 2008 stand der Zürcher 75 Mal an der Wiler Seitenlinie – Brunello Iacopetta wird mit seinen 70 Ernstkämpfen Uli Forte noch diesen Herbst überholen. PS: In der ewigen Wiler Trainer-Hitparade führt aktuell Christian Gross, vor Axel Thoma, Uli Forte und Brunello Iacopetta. Und genau dieser Iacopetta will am Freitag die Punkte 14, 15 und 16 in trockene Tücher bringen.

Wo spielt eigentlich…?

Wo spielt eigentlich…?

Der gute Rufe als Ausbildungsverein ist mittlerweile bekannt. Gemäss einer Studies des “CIES” (International Center for Sports Studies) liegt der FC Wil 1900 weltweit auf Rang 21 von 1’200 Profiklubs, wenn es um die Einsatzminuten von Spieler unter 20 Jahren geht. Darauf sind wir stolz. In den letzten Jahren haben sich einige dieser jungen Spieler sehr gut weiterentwickelt. Wir werfen einen Blick auf alle Spieler, die seit dem Abgang der türkischen Investoren im Jahre 2017 das Trikot des FC Wil 1900 trugen und mittlerweile in einer höheren Liga unter Vertrag stehen:

weitere News

Überraschung im Cup bleibt aus

Überraschung im Cup bleibt aus

Als Philipp Muntwiler als letzter Schütze im Elfermeterkrimi den Ball mit voller Wucht an die Latte donnerte, war das Schicksal der aufopferungsvoll kämpfenden Wiler besiegelt. Die Äbtestädter verloren gegen den Superligisten FC Stade Lausanne-Ouchy im Elfmeterschiessen mit 4:5 und warten auf den ersten Cupsieg gegen einen Superligisten seit dem Jahre 2012, als man gegen YB im Achtelfinal gewann. Damals aus Umbaugründen des Stadions Bergholz noch im Kybunpark.

mehr lesen
Bereit für die Revanche

Bereit für die Revanche

Ein Blick zurück in die jüngere Vergangenheit zeigt die Bedeutung des anstehenden Duells gegen den FC Stade-Lausanne-Ouchy im Schweizer Cup 1/16-Finale. Am Freitagabend um 19:30 Uhr wird die Partie in der Lidl Arena angepfiffen. Das letzte Mal, dass der FC Wil 1900 im Cup gegen SLO spielte, war im Jahre 2016. Damals verlor man 2:4 gegen den damaligen Erstligisten aus dem Waadtland, der nach einem veritablen Durchmarsch heute in der obersten Schweizer Liga spielt.

mehr lesen